Viele Menschen feiern gerne Karneval und denken dabei häufig, dass Karneval ja erst an Weiberfastnacht beginnt. So trügerisch kann das Leben sein … Tatsache ist, dass die Session an diesem Tag in die letzten Tage geht und es bis Aschermittwoch gar nicht mehr lang hin ist.

Damit diese „Jecken“ sich einmal ein Bild davon machen können, wie der Tagesablauf von Tollitäten an Weiberfastnacht aussieht, schildere ich nachfolgend in Wort und Bild, was sich so alles an einem Tag ergeben kann.

Alles startet um 7.00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück in der Hofburg. Diese Stärkung ist immens wichtig für alle Jecken des KVB, die in insgesamt 3 Bussen und mit ca. 180 Personen das stramme Tagesprogramm meistern wollen. Nachdem alle Getränke und Speisen in den Bussen verstaut waren, ging die Fahrt los. Erstes Ziel des Tages: Die Sprachenschule in Oberwiehl.

Die komplett gefüllte Aula mit bunt kostümierten Kindern und Lehrerinnen erwartete den KVB wie jedes Jahr mit großer Spannung und Vorfreude. Nachdem die Raketen und Crazies ihr Programm absolviert hatten, war es für das Bielsteiner Prinzenpaar Prinz Mille I. und Prinzessin Monja soweit und der erste Auftritt wurde in gewohnt professioneller Art absolviert.

Eines kennzeichnet aber fast jeden Auftritt an diesem Tag: Die Terminhetze! Und so ging die Fahrt weiter zurück nach Oberbantenberg zur Hellen-Keller-Schule. Zum Glück konnten die Tanzmäuse die Zeit wieder aufholen, die das Prinzenpaar schon auf dem ersten Auftritt verloren hat. Als es in die Schule hineinging hörte man aber schon die Kinder lauthals nach dem Prinzenpaar rufen. Und unsere Tollitäten erfüllten ihnen prompt ihren Wunsch. Nach einer Zugabe ging es direkt wieder in den Bus, denn die Vorstände und Mitarbeiter der Volksbank Wiehl warteten bereits auf den Bielsteiner Tross.

Aus dem Bus heraus gruppierte und verteilte sich der komplette Verein im gesamten Treppenhaus der Volksbank, um der Begrüßungsansprache seitens des Bankvorstandes Herrn Stockhausen folgen zu können. Als spezielles Geschenk überreichte die Volksbank den Tollitäten ein aktuelles Trikot des FC Bayern München, beide beflockt mit der Rückennummer 11. Nachdem gegenseitig die Orden ausgetauscht worden waren, bekam der Verein die nächste verdiente Stärkung in Form von Mettbrötchen und lecker Kölsch. Aber auch hier eilte die Zeit und der für das Prinzenpaar wichtigste Termin des Tages stand an – die Erstürmung des Wiehler Rathauses.

In langer Reihe marschierte der komplette KVB auf den Rathaus Vorplatz, wo das Bauamt der Stadt bereits eine überdachte Bühne aufgebaut hatte. Das „Wiehler Traumschiff“ widerstand nicht lange dem karnevalistischen „Angriff“, den mal wieder die Freschen Fejer initiiert hatten. In Werner’s Schiff verborgen war der Schlüssel, den es zu finden galt und den Prinzessin Monja nach kurzer Zeit der Suche glücklich lächelnd in ihren Händen hielt. Und damit war das Schicksal der Stadt Wiehl besiegelt und fortan regiert bis Aschermittwoch in Wiehl das Narrentum.

Viele interessierte Wiehler Bürger waren anwesend und wurden bestens durch die Tanzgruppen und die singenden Tollitäten samt Hofstaat unterhalten. Und wie es an diesem Tag üblich ist, war es schon wieder Zeit, sich zum nächsten Auftrittstermin aufzumachen, wobei der Weg dorthin sehr kurz war, handelte es sich dabei um die Sparkasse Wiehl.

Begleitet von den meisten Gästen, die sich am Rathaus aufhielten, zog der Verein in die Sparkasse ein und wurde auch dort herzlichst empfangen. Unsere Tanzgruppen und Tollitäten gaben erneut eine Kostprobe Ihres Könnens ab, bevor die Sparkassenband unter der Leitung vom Vorstand Bösinghaus Karnevalslieder live vortrug. Dieses „Karnevalskonzert“ war das letzte, das Herr Bösinghaus ausrichten durfte, geht er doch im letzten Quartal dieses Jahres in den verdienten Ruhestand.

Und weiter ging es zum nächsten Termin, der den Karnevalsverein nach Bomig zu den Behindertenwerkstätten (BWO) führte. Auch hier erwartete man die Tollitäten und alle anderen Gruppierungen des KVB sehnsüchtig. Für eine Mitarbeiterin des BWO wird dieser Auftritt unvergessen bleiben, durfte die Rakete „Vera“ sich einen Herzenswunsch erfüllen und gemeinsam mit den Bielsteiner Raketen an einem Tanz mitwirken.

Von Bomig aus ging es für den Prinzen und seine Prinzessin nach Gummersbach, wo das Prinzenpaar gemeinsam mit dem Hofstaat seine Mutter im Seniorenheim besuchen fuhr. Ein Teil des Vereins nutzte die Zeit, um den Gummersbachern in Sachen „Karneval“ Nachhilfeunterricht zu erteilen: Es wurde kurzerhand das Veranstaltungszelt der Traditionsgaststätte Baumhof besucht und auf Kosten der Bielsteiner Brauerei für reichlich Stimmung und Umsatz gesorgt. Zeitgleich sorgte eine andere Abordnung des KVB im Hotel Platte für reichlich gute Stimmung. Insbesondere die sängerischen Qualitäten des Vereins sind mittlerweile ja berühmt berüchtigt.

Aus Gummersbach ging es anschließend wieder nach Wiehl, wo der nächste Auftritt beim REWE XL anstand. Dieser Auftritt war für den KVB eine Premiere und hatte den Wiehlern eine weitere Möglichkeit gegeben, sich die Auftritte des KVB live anzuschauen.

Und weiter ging es, diesmal zurück in Richtung Gummersbach, genauer gesagt nach Vollmerhausen, wo für das Bielsteiner Prinzenpaar einer der Höhepunkte des Tages bei den Hohler Bären anstand. Die Damensitzung der Hohler Bären ist bekannt für prächtige Stimmung und Ideenreichtum seitens der Sitzungspräsidentin Steffi Gaspers. Flugs wurde dem Prinzen Mille I. der Prinzenhut gegen einen rosa-farbenen Cowboyhut ausgetauscht und der Geschäftsführer Andy Lenger betrat als Krümelmonster „Andrea“  den Sitzungssaal und bekam daraufhin von der Sitzungspräsidentin Steffi ein zum Outfit passendes pinkfarbenes Strumpfband geschenkt, das auch gleich angelegt wurde. Zudem wurde „Andrea“ dazu verpflichtet, das Strumpfband am Rosensonntag auf dem Zug in Ründeroth jederzeit präsentieren zu können, ansonsten droht ihm / ihr eine Strafzahlung.

Leider verging die Zeit wie im Fluge, der Prinz und die ihn begleitenden Elferratsmitglieder tanzten zur Tollitätenmusik auf den Tischen und aus gut unterrichteter Quelle wurde berichtet, dass nach Beendigung des Tanzes so mancher Elferräter sogar ein Scheinchen im Hosenbund vorfand. So ging es zum letzten Tagespunkt zurück zum Ursprung der „Kreuzfahrt“ – in unsere Hofburg, wo morgens alles begonnen hatte. Hier wurde noch einmal der Tag Revue passieren lassen, Gedanken ausgetauscht und das eine oder andere Getränk genossen. Gegen Mitternacht war es dann auch für unsere Tollitäten soweit und es wurde der Tag beendet. Rund 18 Stunden lief der Tollitätenmotor an diesem Tag und somit hatte er für ein paar Stunden Ruhe verdient.

Es grüßt Euer Pressewart

P.S. alle verwendeten Bilder entstammen Privatbesitz bzw. sind uns seitens Christian Melzer zur Verfügung gestellt worden