Die Halle bunt geschmückt, die Gäste in entspannter Feierlaune, das Abendprogramm hochklassig- beste Voraussetzungen also für die locker, ausgelassene Prinzenproklamation des KVB Bielstein in der Aula des Schulzentrums gestern Abend.
Unsere Lollipops machten als Eisbrecher einen tollen Job, eroberten mit ihren drei Tänzen, zu Medleys kölscher Karnevalskracher, die Herzen des Publikums im Sturm und stimmten ein auf die feierliche Proklamation des Dreigestirns der Session 2019/2020. Die leise Wehmut bei der Verabschiedung des „alten“ Trifoliums hatte keine Zeit sich großartig breit zu machen, ließen doch Prinz Tobi, Bauer Flo und Jungfrau Marie nochmal die Stimmungswogen im Saal hochschlagen und verbreiteten mit ihrem Yedi-Ritter-Gefolge „ein bisschen Kreislauf“ im Saal. Zeit für Präsident Michael Becher, sich herzlich bei dem Trio für eine gelungene Regentschaft mit einem dreifach, von Herzen kommenden Bielstein Kapaaf zu bedanken. In Erwartung von „Humor, Gesang und guter Unterhaltung“ gab Moderator Becher die Bühne frei für Karnevalsurgestein Bernd Stelter, der seit 31 Jahren in Sachen Bühnenentertainment unterwegs ist. In gewohnt satirischem Stil und jeder Menge humoristischem Gespür für die aktuelle Nachrichtenlage drehte der Comedian die Fridays for Future, den Brexit, die AfD, Helene Fischer und die Leichtathletik WM in Katar, bei der so „zwei, drei Marathonis auch ins Ziel kamen“, durch den Wolf. Seine lautmalerischen Quasi-Übersetzungen des Wortungetüms „Annegret Kramp-Karrenbauer“, in breiten Ami-Slang, in Französisch, Niederländisch und Schwedisch sorgten für brüllendes Gelächter im Saal. Selbstkritisch hat er mit Entsorgung von Spiegeln, Badwaagen und alten Fotos der Tatsache Rechnung getragen, dass er im fortgeschrittenen Alter „nackig nicht mehr ganz so knackig aussieht“. „Wenn mich meine Frau mich früher eincremte war das erotisch, heute eher rheumatisch“. Nach der Zugabe des Kult-Hits „Drei Haare auf der Brust“ sagte Präsi Becher mit Bielsteiner Blutwurst und Bielsteiner Bier Danke für den tollen Auftritt und kündigte mit dem Einzug der designierten Tollitäten den Höhepunkt des Abends an. Durchs Spalier der begeisterten Gäste, huldvoll winkend, Rosen werfend und Bützcher verschenkend, badeten Jungfrau MotziI, Bauer Ralf und Prinz Andy I. im Konfettiregen und der Menschenmenge, bevor sie sich samt Schmölzchen auf den Triumphzug Richtung Bühne begaben, wo ihnen „ihr“ Verein einen warmherzigen Empfang bereitete. Vor der offiziellen Inthronisation unterzog Bürgermeister Ulrich Stücker das Dreigestirn einer kniffligen Eignungsprüfung, bei der das Trio, zur Musik bekannter Karnevalsklassiker, den Text liefern musste. Danach restlos überzeugt von der Qualifikation der Anwärter, setzte der erste Bürger der Stadt „400 Kilo Dreigestirn“, mit Zepter, Dreschflegel und Handspiegel in Amt und Würden, bevor das Trifolium mit „Dreigestirn zo sin“ erstmals offiziell zum Mitsingen und -feiern einlud. Der Auftritt der Crazy Girls &Boys mit neuen Tanzuniformen und frischem, tänzerischem Repertoire wurde vom Dreigestirn mit einem Prinzenorden und vom Publikum mit einer dreistufigen Rakete honoriert. Die fünf Kölschrocker von Hanak hatten Lieder zum Träumen, Schunkeln, Danze un Fiere mitgebracht. Herren- Unterwäschevertreter Guido Hoss hatte sich zu Weihnachten etwas gewünscht, was innerhalb von drei Sekunden von Null auf Hundert kam, zeigte sich dann allerdings von der übereichten Personenwaage enttäuscht. Rohkost geißelte er als Ausrede für all diejenigen, die nicht kochen können, als treffendes Wort für einen dicken Vegetarier schlug er die „Bio-Tonne“ vor. Die „KVB-„Raketen“ und „die Tanzmäuse“ setzten dem weiteren Verlauf des Festabends Blau-weiße Sahnehauben auf. De Albatrosse hatten Kölsche-Tön im Gepäck und die Rheinland Fanfaren bliesen zum fulminanten Finale der KVB-Prinzenproklamation.