„Am Aschermittwoch ist alles vorbei,….“ so erging es auch den diesjährigen Tollitäten des KVB Prinz Helmuth I. und Prinzessin Astridt. Man war so richtig in Schwung gekommen und schon endet
die Amtszeit mit der Auskleidung der Tollitäten und der anschließenden Nubbelverbrennung.
Zunächst trafen sich die Bielsteiner Karnevalisten in der Hofburg und staunten nicht schlecht, als sie vom Prinzen Helmuth I. im Ornat der Prinzessin und von Prinzessin Astridt im Prinzenkostüm begrüßt wurden. Eigentlich hätten die beiden das bereits gerne an Weiberfastnacht durchgeführt, doch das karnevalistische Protokoll lässt solch einen Spaß natürlich nicht zu. Wenn man sich die beiden Tollitäten anschaut kann man nur staunen, dass beim Prinzen das Kleid gehalten hat. Besonders auffällig waren die langen blonden Haare des Prinzen Helmuth, die ihm ein engelsgleiches Anlitz gaben.
Nach zahlreichen Dankesworten war es dann an der Zeit, sich vom Ornat zu trennen. Die anschließenden Tränen waren ein Beweis dafür, wie sehr und gut sich die Tollitäten in ihrer Rolle als Prinz und Prinzessin eingefunden hatten. Ein wirklich äußerst nettes Prinzenpaar nahm leider Abschied.
Nachdem die Tollitäten wieder zivil gekleidet waren, wurde es Zeit, den „Nubbel“ die Aufwartung zu machen. Wochenlang thronte „Nubbel Hans“ an der Theke der Hofburg und wachte über das närrische Volk. Zunächst stellte der „Elferrat“ den Tod des „Nubbel Hans“ fest, musste sich aber mehrfach vom Ableben überzeugen, denn „Nubbel Hans“ war „Wildkirsch“ gewohnt, den unser König Daniel ihm immer gerne und reichlich ausschenkte. Und letztendlich verlängert ein guter Brand ja bekanntlich das Leben. Aber es half nichts, gegen 21:15 Uhr am 28.02.2017 wurde „Nubbel Hans“ offiziell für tot erklärt und die Verpuffungsaktion konnte beginnen.
Worum geht es bei dieser Tradition überhaupt? Vorläufer des Nubbels war der „Zacheies“ (kölsche Form des hebräischen Zachäus), der zum Ausklang einer „Kirmes“ verbrannt wurde. Die Verbrennung einer Figur im Zusammenhang mit dem Karneval ist im Rheinland seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bekannt. Mit der Verbrennung des „Nubbel“ wird verdeutlicht, dass am Aschermittwoch die Fastnacht „begraben“ wird (also in Asche aufgeht). Und da dies eine liebgewordene Tradition ist, veranstaltet natürlich auch der KVB die „Nubbelverbrennung“ als letzten gemeinsamen Karnevalsakt.
„Nix es ömesöns, nix es ömesöns, kei Bier, kein Flöns, nix es ömesöns“ – getreu diesem Motto wurde der „Nubbel Hans“ auf einer Bahre feierlich aus der Hofburg getragen, gefolgt von den trauernden Karnevalisten. Angeführt vom „Mönch“ Gurbat erlebte der Nubbel – begleitet von allen Karnevalisten unter Absingen von lautem Wehklagen – seine letzte Runde um die Bantenberger Kirche, bevor die letzte Ruhestätte im Hof der Hofburg erreicht war.
Hier erhielt der Nubbel seine letzte „Diesel-Ölung“, bevor das Prinzenpaar die Fackeln ansetzte und den armen Kerl in Brand steckte. Schnell wurde er ein Raub der Flammen, war seine Leber doch im Laufe der Session arg geschwollen und mit hochprozentigen Alkoholen durchsetzt. „Nach dem Nubbel“ ist aber stets „vor dem Nubbel“ und so sandte er bereits erste Funken gen Himmel, die als gute Vorzeichen für die sich abzeichnende nächste Session betrachtet wurden.
Herzliche Grüße und gute Erholung sendet allen Jecken euer Pressewart
P.S. alle Bilder stammen aus Privatbesitz WWD